Hong Kong's Architektur
Hongkong bestand bei der Gründung der Kronkolonie nur aus ein paar Fischerdörfern ohne nennenswerte architektonische Errungenschaften. Das Gebiet hatte innerhalb des chinesischen Imperiums keinerlei Bedeutung. Die herrschenden Briten errichteten dann auch eine Stadt in kolonial geprägter Architektur, die chinesischen Einflüsse beschränkten sich auf die Wohnviertel der chinesischen Einwohner. Das rasche Bevölkerungswachstum seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat dazu geführt, dass für die Neuzuwanderer in aller Eile Wohnraum geschaffen werden musste. Seit den 1950er Jahren wurde dies durch die Kolonialverwaltung organisiert getan. Ergebnis dieser hastigen Baumaßnahmen waren unansehnliche Bauten mit schlechter Ausstattung, von denen bis heute nur noch wenige bestehen. Auf der anderen Seite haben der Wirtschaftsboom und die stark steigenden Grundstückspreise zum Abriss vieler Kolonialbauten geführt, die dann durch Hochhäuser ersetzt wurden. So ist von der opulenten Architektur der Jahrhundertwende nicht viel übrig geblieben. Verglichen mit Xiamen, Qingdao oder vor allem Shanghai ist von Hongkongs europäischer Vorkriegsbausubstanz fast nichts erhalten. Nicht dem Abriss preisgegeben wurden etwa die anglikanische St. John's-Kathedrale, der 1912 erbaute ehemalige Supreme Court (heute Sitz des Legislative Council) oder die ehemalige französische Residenz. In der modernen Architektur der Stadt sind traditionelle chinesische Einflüsse äußerlich nicht offensichtlich. Es gehört jedoch absolut zum guten Ton, bei der Konzeption von Gebäuden, und sei es das ultramodernste Bürohaus, die Regeln des Feng Shui zu beachten. Ein Beispiel dafür ist die Hong Kong and Shanghai Bank. |